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das unpersönliche Leben

IX. DER GARTEN EDEN

  1. Ob du nun diesen oben genannten Ausführungen folgen kannst oder nicht, tu sie nicht einfach als unverständlich ab. Denn in jedem Satz ist eine verborgene Bedeutung, die dir mehr als alles geben wird, wenn du durch die erforderlichen Studien Klarheit gewinnst.

  2. Diese Botschaft soll dich erwecken und zu der Erkenntnis führen, wer du wirklich bist, zu der Erkenntnis deines wahren Selbst. Es ist beabsichtigt, dass du dir wieder einmal mehr Meiner bewusst wirst, deinem Göttlichen Selbst; und zwar so bewusst, dass du dich niemals mehr durch dein Ego täuschen lässt, welches du für dich selbst gehalten hast und welches dich über lange Zeit mit unbefriedigenden Sinnesfreuden, intellektuellen Zerstreuungen und emotionalen Vergnügungen geködert hat.

  3. Doch bevor dieses Erwachen stattfinden kann, musst du dein Ego vollständig durchschauen lernen, dieses andere Selbst, wovon du dachtest, es wäre wirklich und getrennt von Mir; was du aufrechter- halten hast und dem du Macht gegeben hast, dich zu verleiten und zu täuschen. Ja, dieses selbst gemachte Ego mit seiner Selbstüberheblichkeit und sonstigen Ambitionen und seiner eingebildeten Kraft, seiner Lebenslust, seinem Besitzdenken und dem falschen Glauben, es sei gut und weise – wobei es sich aber nur um deine menschliche Persönlichkeit handelt, die geboren wurde um als separate Identität zu sterben und somit nicht mehr Wirklichkeit und Bestand hat als ein Blatt, eine Schneeflocke oder eine Wolke.

  4. Ja, du wirst diesem unbedeutenden persönlichen Selbst (Ego) ins Gesicht blicken und all seine schäbige Selbstsucht und menschlichen Eitelkeiten ganz klar erkennen. Dann wirst du lernen – wenn du dich in einfachem Glauben und Vertrauen an Mich wendest – dass ICH, dein in dir wohnender, unendlicher und unpersönlicher Teil, dir all die Ego-Illusionen klar aufzeigt, welche dein Bewusstsein seit vielen Zeitaltern von Mir, deinem glorreichen, Göttlichen Selbst, getrennt hielten.

  5. Diese Einsicht wird sicher kommen, wenn du erkennst, dass diese Botschaft von Mir ist und du dich dafür entscheidest. Dir, dem ICH solch eine Entscheidung eingab, werde ich zu gegebener Zeit jede Illusion aufzeigen, damit sie sich auflöst und du Mich in Wahrheit erkennst.
    Die Geistesübungen nach diesen abstrakten Grundsätzen werden dir nicht schaden. Es ist sogar das, was dein Geist benötigt. Denn du wirst nicht nur Meine Bedeutung erfassen, die dir durch die hier offenbarten Ideen von außen gegeben wird, sondern du wirst auch Meine Ideen wahrnehmen und korrekt interpretieren, wenn ICH sie dir von innen eingebe. So bereite ICH deinen Geist zum Gebrauch vor, damit du Mein himmlisches Wissen empfangen und an die weitergeben kannst, die ICH dir zu diesem Zweck zuführe.

  6. Um diese Wahrheit zu erkennen, bete zu Mir, deinem eigenen wahren Selbst, deinem Vater-im- Himmel, und lese sorgfältig das Folgende. Wir sind im Laufe unserer Betrachtungen und Entfaltung Meiner Idee da angelangt, wo dein ICH BIN als dein unsterblicher Seelenkörper oder als Mein Gedankenbild nun bereit ist, eine materielle Form anzunehmen, eine Form, die auf der Erde Meine Eigenschaften ausdrückt.

  7. Dieser Wechsel von einer mentalen zu einer sterblichen Form – der Schöpfungsprozess – fand nach der Art und Weise statt, wie es in der Bibel beschrieben steht, dass ICH „den Menschen aus Erdenstaub erschuf und ihm durch die Nasenlöcher den Atem des Lebens einhauchte, und so wurde er eine lebendige Seele.“

  8. Soll ICH weiter erklären? – Dass die belebende Kraft Meiner Idee (deiner Seele) dann die vielfältigen Elemente der Lebenssubtanz (Staub) anzog, Atom für Atom, Zelle für Zelle und durch die Gedankenkraft zum richtigen Zeitpunkt die materielle Form erschuf und somit die äußere irdische Hülle wie sie ist – bis schließlich deine sterbliche Form tatsächlich für die psychischen Sinne manifest wur- de, wenn auch noch nicht für die physischen Sinne. Nachdem alles Seiende auf diesen zyklischen Moment vorbereitet wurde, atmetest du daraufhin als Meine Eigenschaft durch die Nasenlöcher (von innen her) den Lebensatem ein, und du erschienst erstmals als Mensch auf der Erde – als lebende Seele (als Meine Idee, die nun fähig war, sich bewusst durch ein irdisches Medium auszudrücken), mit all Meinen Eigenschaften, all Meiner Macht und allen Meinen Möglichkeiten in deinem Selbst.

  9. Somit waren nun alle verschiedensten Aus- drucksmittel Meiner Idee manifestiert; und du, als eine Meiner Eigenschaften, hattest natürlicherweise die Herrschaft über all diese Ausdrucksmittel oder besaßest die Macht, einige oder alle – falls erforderlich – für deine Schöpfungsmöglichkeiten zu gebrauchen.

  10. Nur aus diesem Grund und auf diese Art und Weise kamst du und deine Brüder und Schwestern in den menschlichen Ausdruck. Aber auch in menschlicher Gestalt war dein Ausdruck gänzlich unpersönlich, so dass du – obwohl deiner Selbst bewusst – ganz auf Mich, auf Meine Inspiration und Führung, ausgerichtet warst.

  11. Als du auf der irdischen Ebene erwachtest, fandest du diesen ersten Zustand vor, den man den paradiesischen Zustand nennt oder das Verweilen im Garten Eden. Dieser paradiesische Zustand ist die himmlische Stufe des unpersönlichen Bewusstseins oder des Zustands der noch bewussten Einheit mit Mir, obwohl schon begrenzt durch einen sterblichen Körper.

  12. Nun werde ICH dir nicht im Einzelnen erzählen, warum es für Mich notwenig wurde, dich (nun manifestiert als Mensch oder Menschheit) aus dem Paradies zu „vertreiben“; aber ICH möchte dich nur dran erinnern, welche Rolle das eigenmächtige Verlangen in Bezug zu Meinem Willen auf der Erde spielt; wie es sich in äußere Dinge verliert und du Mich im Inneren dadurch vergisst.

    1. Wenn du dies klar erkannt hast und Meine Gründe ein wenig verstehst, dann kannst du viel- leicht die Notwendigkeit nachvollziehen, dass du (die Menschheit) zuerst in einen tiefen Schlaf versetzt werden musstest (nachdem du das Ende eines weiteren Zyklus, den sog. Kosmischen Tag, erreicht hattest) und dann glauben solltest, du seiest aus einem Traum aufgewacht – wo du doch in Wirklichkeit noch immer schläfst; und alles, was ab da bis heute geschah, einschl. aller scheinbaren irdischen Ereignisse und Zustände sind nichts als ein Traum, aus dem du erst gänzlich erwachen wirst, wenn du (die Menschheit) wieder ganz bewusst Eins mit Mir im Inneren wirst – und dich selbst (die Menschheit) nicht länger im Äußeren als eins sondern als zwei betrachtest; einen aktiven, denkenden und aggressiven Teil, im Folgenden ‚Mann’ genannt und einen passiven, fühlenden, empfänglichen Teil, „Weib“ genannt.

    2. Auch war es notwendig, dass die scheinbaren irdischen Einfl üsse bewirkten, dass dein Bewusstsein von den rein himmlischen Freuden abgezogen wurde und es in diese sog. Traumbedingungen hineinwuchs, damit sich dein sterblicher Verstand entwickeln konnte und du durch die damit verbundenen selbstbezogenen Tendenzen ganz in die irdische Mission und den sterblichen Ausdruck gelangtest.

    3. Dazu kam die Weisheit dieses Einflusses durch die Schlange der Selbstsucht (als die von Mir in deinem Gemüt kreierte Form), der erstmals spürbar wurde durch deinen passiven, gefühlsmäßigen und empfänglichen Teil – als Verlangen, dem sterblichen Mittel Meines Willens, der die Motivation und die Kraft für den weiteren und vollständigeren Ausdruck Meiner Eigenschaften auf Erden lieferte.

    4. Und schließlich war es notwendig, dass das Verlangen dich (die Menschheit) ganz in seinen Zauberbann nahm, damit deine himmlische oder unpersönliche Natur ganz tief im Schlaf gehalten wurde; bis du – innerhalb deines Traums – die Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse durch deinen freien, aber unmündigen Gebrauch Meines Willens, schmecken konntest. Durch den Genuss dieser Frucht solltest du klar und rein Gut und Böse unterscheiden lernen; und dadurch die Kraft erwerben, dieses nun erlangte Wissen weise und vollkommen nur zum Ausdruck Meiner Idee zu gebrauchen.

  13. Außerdem kannst du möglicherweise nun verstehen, wie du innerhalb deines Traums mehr und mehr an den falschen Scheinzustand der Erde gebunden wurdest, durch das Essen dieser Frucht und die damit verbundenen Erkenntnis von Gut und Böse; und nachdem du die neue und verführerische Welt, die sich dir so darbot, kennen gelernt hattest, ging dein Wissen über die dahinter liegende Wirklichkeit gänzlich verloren. Und du kannst nun vielleicht verstehen, wieso und warum du dir in deinem Denken und Fühlen nackt vorkamst und auch, warum du ängstlich versuchtest, dich vor Mir zu verstecken und so in deinem Bewusstsein den Gedanken der Trennung von Mir erschufst.

  14. Nun kannst du vielleicht sehen, warum dies alles so geschehen musste, warum du (die Mensch- heit) den paradiesischen Zustand des unpersönlichen Bewusstseins verlassen musstest und dich Selbst gänzlich in den irdischen Illusionen dieser Traumwelt verlorst; um in der Lage zu sein, einen Körper mit einem persönlichen Bewusstsein zu entwickeln, damit Meine Vollkommenheit ganz und gar ausgedrückt werden konnte.

  15. Somit war deine menschliche Persönlichkeit geboren, und seit dieser Geburt nötigte ICH dich, sie zu nähren, zu unterstützen und zu stärken, durch die Eingabe von Sehnsüchten, Hoffnungen, Ambitionen und Bestrebungen mit all den vielfältigen Manifestationen des Begehrens; welche nichts weiter darstellen als die menschlichen Entwicklungsstufen Meines Willens, der an der Vorbereitung und Entwicklung von Medien arbeitet, die fähig sind, Meine Eigenschaften auf Erden perfekt auszudrücken.

  16. Und so sprach ICH das Wort und vertrieb dich aus dem Garten Eden und kleidete dich in einen „Mantel aus Haut“ oder, mit anderen Worten, aus Fleisch, wie die anderen Tiere. Um in den Kern der Erdbedingungen, der wirklichen Erde, der Erde gemäß Meiner Idee – nicht gemäß deinem Traumbild einzutauchen, und Meine Idee lebendig und aktiv dort auszudrücken, benötigtest du, als Meine Eigenschaft, einen Organismus und eine Bekleidung, um dich in den von dir geträumten Erdbedingungen zurecht zu finden.

  17. Durch deine Umkleidung mit Haut gab ICH Meiner Idee die passende Form für den irdischen Ausdruck – ICH gab dir die Macht, dich selbst durch einen klar umrissenen Organismus und durch Sprache auszudrücken.

  18. Im Unpersönlichen gibt es keinen Gebrauch oder Notwendigkeit für Worte. Allein Ideen existieren und drücken sich aus. Sie sind einfach, denn sie sind Ausdruck der vielfältigen Aspekte Meines Seins.

  19. Aber in diesem Traumzustand, wo jeder Ausdruck in diesem frühen Stadium des äußeren Seins eine Form und Substanz haben musste, die gehört, gesehen, gefühlt, gerochen oder geschmeckt werden konnte, um dessen Bedeutung zu verstehen, mussten Organismen bereit gestellt werden, die für zweierlei fähig und benutzbar waren: zum Ausdruck und zum Verständnis dessen, was sie ausdrückten.

  20. Nach deiner Vertreibung aus dem Paradies entfaltete sich Meine Idee von selbst: du – einer Meiner göttlichen Eigenschaften innerhalb Meiner ausgedrückten Idee lebte in Meinem Gedankenbild und manifestierte sich schließlich im Außen auf der Erde durch Mein Wort, genötigt durch Meinen Willen unter dem Deckmantel des Wünschens, um so Meine Absicht auszudrücken – so begannt ihr schnell „zu wachsen und euch zu vermehren“.

  21. Auf der Suche nach den günstigsten Bedingungen zur Manifestation deiner besonderen Eigenschaften, breitetest du dich nach und nach über die Erde aus und belebtest und erwecktest die schlafende Intelligenz in allen Lebensformen zum volleren und aktiveren Ausdruck Meiner Idee.

  22. So wurden die verschiedenen Sprachen auf der Erde gebildet, die viele Worte beinhalteten und alle aus dem menschlichen Wunschdenken geboren wa- ren, auf der irdischen Ebene die unendlichen Stufen Meiner in Mir aufwallenden Ideen auszudrücken.

  23. Je mehr das menschliche Gemüt danach strebte, Meine Idee – in Worten – auszudrücken, je größer und tiefer versagte es.

  24. Und zur rechten Zeit wird das große Erwachen stattfinden – dass alle Worte nur Symbole einer Idee sind und alle Ideen, egal welcher Art, nur Phasen Meiner Idee sind, Meines Selbstausdrucks, und dass jeglicher Wunsch, diese Idee in Worten auszudrücken ohne das Bewusstsein Meines Willens, der einen und einzigen Quelle der Inspiration, scheitern muss. Desgleichen wird jeglicher Wunsch, diese Idee in lebendiger Aktion auszudrücken, ohne vorherige Aufgabe deines Ego-Bewusstseins und gänzlicher Zentrierung in Mich, eitel und nutzlos sein und nur zum Misslingen, zu Enttäuschung und Erniedrigung führen.

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